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Bossart, Rolf
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Dr. theol.
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- PublicationBildungsferne: Essays und Gespräche zur Kritik der PädagogikDie hier ausgewählten Essays und Vorträge des international renommierten BildungsÂforschers Roland Reichenbach kombinieren theoriegeleitete Kritik am pädagogischen Mainstream mit Beobachtungen aus dem schulischen Alltag. Sie führen überspannte Metaphern und sakralisierte Paradigmen der aktuellen Bildungsdiskurse wie »selbstÂorganisiertes Lernen« oder »Kompetenzorientierung« zurück auf ihre profane Basis. Reichenbachs an literarischen, philosophischen, aber auch autobiographischen VerÂweisen reiches Denken gibt mit Sprachwitz und intellektueller Schärfe auch verdrängten Vokabeln wie »Dilettantismus«, »Unsouveränität«, »Kitsch«, »Herzensbildung« ihren Raum und neue Bedeutung. Denn erst so eröffnen sich neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten. In engagierter Skepsis plädieren die Texte für einen pädagogischen Realismus jenseits leergelaufenen Reformeifers. Die vorliegende Auswahl wird ergänzt durch Gespräche mit dem Herausgeber Rolf Bossart, die einige zentrale Themen dieses Buches vertiefen. Ein Buch, das die Erziehungswissenschaft an ihre Aufgabe erinnern will, ihre idealen Konzepte immer zuerst an den mannigfaltigen Phänomenen der realÂexistierenden pädagogischen Verhältnisse zu prüfen. (Verlag)
- Publication
- PublicationReligionsphilosophische Betrachtungen zum Problem von Gestalt und Erscheinung des ZweideutigenDie zwei zentralsten Denkfiguren in vom Christentum geprägten Europa sind die Dogmen der Trinität und der Gottmenschlichkeit von Jesus Christus. Beide weisen eine lange Streit- und Spaltgeschichte aus. Anders gesagt: Diese Dogmen sind zugleich Vermittlungsversuche von Gegensätzlichem als auch Zerreissproben einer einheitlichen Auffassung des Christentums. Sie sind – insbesondere durch ihre vielfältige Rezeption in der Kunst – auch allgemeine Prototypen eines vermittelnden Denkens, das zerrissene Realitäten und antagonistische Erfahrungen symbolisch in widersprüchlichen Gestalten zu binden hofft. Anhand von zwei Meisterwerken der christlichen Renaissancekunst (Die Verklärung Christi von Raffael, und die Gregorsmesse von Albrecht Dürer), die beide kurz vor oder unmittelbar nach der Reformation entstanden sind, wird die Bedeutung von Transformations- bzw. Mischfiguren als Vermittlungsfiguren für die ästhetische Urteilsbildung diskutiert. Es knüpfen sich daran die klassischen, heute noch zentralen Fragen wie die nach dem Verhältnis von Erscheinung und Wesen, von Schein und Wirklichkeit, von Echtheit und Fake und inwiefern Symbolisches auch Wirkliches ist oder Symbolisches Wirkliches repräsentieren kann bzw. sollte. Letztlich stellen die zwei Bildanalysen die Frage nach den Ursachen der Krise und des Bedeutungsverlusts von Repräsentation und Symbol seit dem Beginn der Neuzeit sowie den Folgen für die Urteilsbildung durch ästhetische Erfahrung bis heute.
- PublicationEinmal ganz hindurch und wieder zurück: Religionsbegriff bei Klaus HeinrichWas unter Religionswissenschaft verstanden wird oder einem im Berufsfeld unter diesem Namen entgegentritt, scheint für manchen an den in Religion und Philosophie sich zeigenden Konflikten Interessierten, oft zu eng gefasst, zu weit entfernt, zu zeitgebunden, zu wenig wissbegierig, zu wenig fasziniert, insofern nur begrenzt geeignet das zu leisten, was mit der emphatisch aufgeladenen Vokabel «Verstehen» gemeint ist und weswegen Klaus Heinrich das Studium der Religionen und ihrer philosophischen Artikulationen betrieb – als aufklärenden Blick in die grossen Selbstverständigungsunternehmen der menschlichen Gattung. Mit Heinrich wäre daher zu fragen: Wie kommt die Religionswissenschaft zu einer adäquaten Analyse ihrer Stoffe? Wie kommt sie zu adäquaten Begriffen ohne die realen Erfahrungen und die daraus sich ergebenden Stoffe (als Praktiken und Erzählungen) im Abstraktionsprozess zu verlieren bzw. zu verdrängen? Oder auch: Welche Abstraktion ist zulässig, die nicht eine Art abstraktes Allgemeines, sondern ein konkret Allgemeines im Auge hat? Und von daher ergibt sich die Berechtigung einer eigenen religionswissenschaftlichen Fragestellung nur dann, wenn es gelingt, gewisse sonst nicht (mehr) gestellte, für die menschliche Geschichte aber zentrale Fragen, an den Stoffen und durch die Stoffe hindurch, zu verhandeln und zugleich oft gestellte Fragen, als ihre Gegenstände verdrängende und verratende Denkfiguren zurückzuweisen. Sein Verständnis der Religionswissenschaft, vergangene, zivilisatorische Anstrengungen, wie sie in Mythologien und Religionen präsent sind, weder distanzierend einfach als «Glaube der anderen» abzuheften, noch remythologisierend als reine Ursprünge zu propagieren, sondern als Teil der eigenen Gattungsgeschichte und zusätzlich als immer noch aktuelle und daher «redende» Stoffe für die Bewältigung von eigenen Konflikten zu lesen, ist der fruchtbare Kern von Heinrichs Denken. Ausgehend von diesem Verständnis von Religionswissenschaft versucht der Beitrag Heinrichs Begriffe von Religion und Religionskritik genauer zu bestimmen und in ihrer ganzen – die menschlichen Spannungen und Bedrohungen anzeigenden und aushaltenden – Komplexität, an konkreten Beispielen darzustellen.
- PublicationSolidarität als existentielle Verbundenheit: Ein fruchtbares und schwieriges Konzept im Schulfach ERGSolidarität könnte ein zentraler Begriff für das Fachverständnis von ERG sein. Jedoch ist er gesellschaftlich und politisch mit sehr unterschiedlichen Bedeutungen belegt. Solidarität, obwohl sehr beliebt, bleibt daher schwierig zu bestimmen. Eine einfache Funktionalisierung für eine Didaktik der Solidarität erscheint daher nicht sinnvoll. Der Beitrag versucht einen erfahrungsbasierten Solidaritätsbegriff zu entwerfen, der sowohl für die politische Bildung als auch für das Schulfach ERG fruchtbar gemacht werden kann.