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Lernen in Migrationssprachen – Die Rolle der Pädagogischen Hochschulen
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Status
Project phase ongoing
Project contact PHSG
Das anwendungsorientierte Forschungsprojekt fokussiert die neue Rolle der Heritage Languages an Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz.
Lay Summary Lead
Das anwendungsorientierte Forschungsprojekt fokussiert die neue Rolle der Heritage Languages an Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz.
Lay Summary
Die aktuelle Prägung der Schweiz als Migrationsgesellschaft verlangt migrationsgesellschaftliche Transformationen der Pädagogischen Hochschulen (PHs). Das anwendungsorientierte Forschungsprojekt fokussiert die neue Rolle der Heritage Languages. Während die Wissenschaft die positiven Auswirkungen der individuellen Mehrsprachigkeit belegt, gibt es kaum Erkenntnisse darüber, wie die PHs die Thematik gewichten und behandeln.
Welche Lehrangebote gibt es in den verschiedenen Studiengängen in Bezug auf migrationsgesellschaftliche Mehrsprachigkeit? Unter welchem disziplinären Label und in welchen Fachbereichen wird diese bearbeitet? Inwieweit zeigt sich die Implementation der vom Bundesamt für Kultur geförderten Projekte in der Lehre und Weiterbildung? Die Befunde dieser Bestandesaufnahmen werden an einer Tagung unter Akteursgruppen der Bildungspolitik, der angehenden und amtierenden Lehrpersonen sowie Lehrpersonen der Heritage Language diskutiert.
Welche Lehrangebote gibt es in den verschiedenen Studiengängen in Bezug auf migrationsgesellschaftliche Mehrsprachigkeit? Unter welchem disziplinären Label und in welchen Fachbereichen wird diese bearbeitet? Inwieweit zeigt sich die Implementation der vom Bundesamt für Kultur geförderten Projekte in der Lehre und Weiterbildung? Die Befunde dieser Bestandesaufnahmen werden an einer Tagung unter Akteursgruppen der Bildungspolitik, der angehenden und amtierenden Lehrpersonen sowie Lehrpersonen der Heritage Language diskutiert.
Relation to the professional field
Application-oriented research projects
Fields of Science and Technology (OECD)
Description
«Die aktuellen geopolitischen Ereignisse, die historische und gegenwärtige Prägung der Schweiz als eine Migrationsgesellschaft sowie die prognostizierte Verstärkung globaler Migrationsbewegungen verlangen zeitgemässe, migrationsgesellschaftliche Transformationen der Pädagogischen Hochschulen. Dazu gehört auch, Mehrsprachigkeit als Ressource und Potenzial anzuerkennen und entsprechend zu (be)handeln» (Aus: migration matters – für eine kritisch postkoloniale Lehrer:innenbildung. Unveröffentlichtes, internes Papier von Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der PH Zürich, Version vom 12.09.2022).
Das forschungsbasierte Entwicklungsprojekt fokussiert die neue Rolle des herkunftssprachlichen Unterrichts (HSU) – jenseits der historischen Bedingungen seiner Entstehung als politisches Instrument. HSU, verstanden als formelle und informelle Bildungsaktivität, ist integriert in die Schulbildung oder ergänzt sie. Als Lern- und Bildungsort zielt er in der postmigrantischen Schweiz darauf ab, die Herkunftssprachen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhalten und zu stärken (Bocale 2023). Aus der Forschung sind eine Reihe von Vorteilen des HSU bekannt: durch die Teilnahme am HSU entwickeln Schüler*innen eine positive Einstellung zur Bildung im Allgemeinen, erbringen bessere Leistungen und stärken ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Herkunftsgemeinschaft (Bocale 2023; Maylor et al. 2020). Die Anerkennung und Wertschätzung der plurilingualen und plurikulturellen Erfahrungen und Fähigkeiten von Lernenden und die Förderung ihrer Erstsprache(n) kann einen bedeutenden Einfluss auf eine positive Identitätsbildung haben (Hall et al. 2002, Leeman 2015; Maylor et al. 2010). Über den Bildungs- und Sozialbereich eines Individuums hinaus kann dies auch positive Wirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben.
Während die Wissenschaft die positiven Auswirkungen der individuellen Mehrsprachigkeit auf die sprachliche, kognitive und soziale Entwicklung von Schüler*innen und für die Gesellschaft belegt, gibt es kaum Erkenntnisse darüber, wie die PHs die Thematik gewichten und behandeln. Hier setzt das Erkenntnisinteresse des vorliegenden Projektes an: Inwiefern kommt Mehrsprachigkeit in den Curricula der Pädagogischen Hochschulen vor und welches Gewicht wird ihr zugesprochen? Wie wird die Förderung der individuellen Mehrsprachigkeit in Lehrveranstaltungen behandelt? Anhand des hier geplanten Entwicklungsprojektes sollen Zusammenhänge, Verbindungen und die Verankerung der Heritage Languages, ebenso wie der Ansatz der migrationsgesellschaftlichen Mehrsprachigkeit (Dirim & Khakpour 2018) in bestehende Strukturen, Studienpläne und Module an PHs sichtbar gemacht werden. Eine solche Bestandsaufnahme soll den Ist-Zustand erfassen, verbunden mit dem Ziel, Potenziale von HSU aufzuzeigen.
Die Sicht auf die unterschiedlichen Erstsprachen und ihre Bedeutung für den gesamten Lernprozess hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt (Mehlhorn 2017; Silva-Hardmeyer & Aeby Daghé 2022). Diese Tatsache wird in den Curricula der PHs zögerlich ausgewiesen. Das führt dazu, dass Studierende und Lehrpersonen diese Erst- und Migrationssprachen ignorieren oder kaum wahrnehmen.
Das Projekt «Lernen in Migrationssprachen - Die Rolle der Pädagogischen Hochschulen» basiert auf drei Pfeilern:
● Migrationsbedingte Mehrsprachigkeit – eine Bestandesaufnahme im Lehrangebot an Pädagogischen Hochschulen
Mit dem vorgeschlagenen Teilprojekt, soll eine Bestandesaufnahme an PHs aller vier Sprachregionen der Schweiz möglich sein, die als Grundlage für die Anpassung der Curricula, weiterer Projekte sowie Lehr- und Unterrichtsmaterial sein soll.
● Auswertungsstudie der bisherigen, vom BAK geförderten Projekte (Art. 11 SpV)
Das BAK unterstützt seit 2011 Projekte zum fundierten Erwerb der Erstsprache(n) für Anderssprache. Die Gesuchstellenden der rund
70 geförderten Projekte stammen insbesondere aus PHs, zudem aus anderen Bildungsinstitutionen oder Bildungsverwaltungen der ganzen Schweiz.
● Diskussion und Dissemination der Erkenntnisse
An einer nationalen Tagung (alle vier Sprachregionen sind vertreten) sollen die Erkenntnisse diskutiert und weiterentwickelt werden.
Das forschungsbasierte Entwicklungsprojekt fokussiert die neue Rolle des herkunftssprachlichen Unterrichts (HSU) – jenseits der historischen Bedingungen seiner Entstehung als politisches Instrument. HSU, verstanden als formelle und informelle Bildungsaktivität, ist integriert in die Schulbildung oder ergänzt sie. Als Lern- und Bildungsort zielt er in der postmigrantischen Schweiz darauf ab, die Herkunftssprachen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhalten und zu stärken (Bocale 2023). Aus der Forschung sind eine Reihe von Vorteilen des HSU bekannt: durch die Teilnahme am HSU entwickeln Schüler*innen eine positive Einstellung zur Bildung im Allgemeinen, erbringen bessere Leistungen und stärken ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Herkunftsgemeinschaft (Bocale 2023; Maylor et al. 2020). Die Anerkennung und Wertschätzung der plurilingualen und plurikulturellen Erfahrungen und Fähigkeiten von Lernenden und die Förderung ihrer Erstsprache(n) kann einen bedeutenden Einfluss auf eine positive Identitätsbildung haben (Hall et al. 2002, Leeman 2015; Maylor et al. 2010). Über den Bildungs- und Sozialbereich eines Individuums hinaus kann dies auch positive Wirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben.
Während die Wissenschaft die positiven Auswirkungen der individuellen Mehrsprachigkeit auf die sprachliche, kognitive und soziale Entwicklung von Schüler*innen und für die Gesellschaft belegt, gibt es kaum Erkenntnisse darüber, wie die PHs die Thematik gewichten und behandeln. Hier setzt das Erkenntnisinteresse des vorliegenden Projektes an: Inwiefern kommt Mehrsprachigkeit in den Curricula der Pädagogischen Hochschulen vor und welches Gewicht wird ihr zugesprochen? Wie wird die Förderung der individuellen Mehrsprachigkeit in Lehrveranstaltungen behandelt? Anhand des hier geplanten Entwicklungsprojektes sollen Zusammenhänge, Verbindungen und die Verankerung der Heritage Languages, ebenso wie der Ansatz der migrationsgesellschaftlichen Mehrsprachigkeit (Dirim & Khakpour 2018) in bestehende Strukturen, Studienpläne und Module an PHs sichtbar gemacht werden. Eine solche Bestandsaufnahme soll den Ist-Zustand erfassen, verbunden mit dem Ziel, Potenziale von HSU aufzuzeigen.
Die Sicht auf die unterschiedlichen Erstsprachen und ihre Bedeutung für den gesamten Lernprozess hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt (Mehlhorn 2017; Silva-Hardmeyer & Aeby Daghé 2022). Diese Tatsache wird in den Curricula der PHs zögerlich ausgewiesen. Das führt dazu, dass Studierende und Lehrpersonen diese Erst- und Migrationssprachen ignorieren oder kaum wahrnehmen.
Das Projekt «Lernen in Migrationssprachen - Die Rolle der Pädagogischen Hochschulen» basiert auf drei Pfeilern:
● Migrationsbedingte Mehrsprachigkeit – eine Bestandesaufnahme im Lehrangebot an Pädagogischen Hochschulen
Mit dem vorgeschlagenen Teilprojekt, soll eine Bestandesaufnahme an PHs aller vier Sprachregionen der Schweiz möglich sein, die als Grundlage für die Anpassung der Curricula, weiterer Projekte sowie Lehr- und Unterrichtsmaterial sein soll.
● Auswertungsstudie der bisherigen, vom BAK geförderten Projekte (Art. 11 SpV)
Das BAK unterstützt seit 2011 Projekte zum fundierten Erwerb der Erstsprache(n) für Anderssprache. Die Gesuchstellenden der rund
70 geförderten Projekte stammen insbesondere aus PHs, zudem aus anderen Bildungsinstitutionen oder Bildungsverwaltungen der ganzen Schweiz.
● Diskussion und Dissemination der Erkenntnisse
An einer nationalen Tagung (alle vier Sprachregionen sind vertreten) sollen die Erkenntnisse diskutiert und weiterentwickelt werden.
Project contact PHSG
Consortium Coordinator
Organisations
Partner Organisations
Verein Heimatliche Sprache und Kultur - Lehrerinnen und Lehrer Verein des Kantons Zürich HSK -LVZH
Principal Investigator
Zingg, Irene
Santos Gonçalves, Maria De Lurdes
Investigators
Co-Investigator(s) external
Alexandre, Olga
Apóstol, Tirso
Gruber, Johannes
Kazinczi, Edina
Truniger, Markus
Silva-Hardmeyer, Carla
Kappeler, Daniela
Krompák, Edina
Hild, Petra
Funder | Start | End | Award URL Funder | Grant Number Funder | Funder Program |
April 1, 2024 | January 31, 2026 | Förderung der Kenntnisse Anderssprachiger in ihrer Erstsprache (Art. 11 SpV) | |||
Note on the external funding