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Epik ist das neue Drama!? Literaturtheoretische und literaturdidaktische Perspektiven auf das Phänomen der Romandramatisierung
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Sinn, C., & Schuler, L. (2020). Epik ist das neue Drama!? Literaturtheoretische und literaturdidaktische Perspektiven auf das Phänomen der Romandramatisierung. Literatur im Unterricht, 21(2), 1–16. https://doi.org/10.18747/phsg-coll3/id/1309
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Der Trend zur Dramatisierung von Erzähltexten ist zwar keineswegs neu (vgl. Lipinski, 2014) , zeigt sich aber doch gerade innerhalb des Jugendtheaters in den letzten Jahren als derart prominent, dass der vorliegende Beitrag den Versuch unternimmt, das Phänomen aus literaturtheoretischer, - didaktischer wie auch theaterpädagogischer Perspektive genauer zu beleuchten. Als Dauerbrenner des Jugendtheaters der letzten Jahre kann die Dramatisierung des Romanerfolgs «Tschick» von Wolfgang Herrndorf genannt werden. Ein Blick in verschiedene deutschsprachige Theater zeigt: sowohl die Schweiz (u.a. Theater Kanton Zürich ), als auch Deutschland (u.a. Deutsches Theater Berlin) und Österreich (Landestheater Vorarlberg) adaptieren den Romanerfolg für das Jugendtheater unter anhaltender Nachfrage, wie etwa die Wiederaufnahme in Bregenz beweist. Die erfolgreiche Dramatisierung des Jugendromans «Tschick» steht dabei exemplarisch für unzählige weitere Bühnenfassungen von Erzähltexten, die sich an ein mehrheitlic h junges Publikum richten: Juli Zehs düstere Zukunftsversion «Corpus Delicti» ( u.a. Luzerner Theater, Schauspiel Frankfurt) , Peter Stamms erzähltechnisch raffinierter Roman «Agnes» (u.a. Junges Theater Konstanz), der inzwischen auch verfilmt wurde (2016) , oder der zahlreiche Parallelen zu «Tschick» aufweisende Roman «Räuberhände» von Finn -Ole Heinrich (u.a. Theater St. Gallen) sowie Alina Bronskys Debüt «Scherbenpark» ( Theaterhaus Stuttgart) können als weitere Belege des Trends genannt werden. Ob es sich be im Aufgreifen von Erzähltexten im Theater um eine pragmatische Reaktion auf Lektürelisten und Sternchenthemen der Schulen handelt oder das Phänomen eher der vergleichsweise beschränkten Auswahl aus dem Korpus der Jugenddramen geschuldet ist, fest steht: es fo lgen – jenseits von traditioneller Text analyse und Dramentheorie – neue didaktische Fragen und Zugangsmöglichkeiten, wenn Erzähltexte auf die Bühne gebracht und somit um eine performative Dimension erweitert werden: Was macht einen Erzähltext zum potenziellen Bühnenerfolg? Wo liegen – aus fachwissenschaftlicher und fach didakt ischer – Perspektive mögliche Fallstricke? Und welche theaterpädagogischen Zugänge erlauben die Bühnenadaptionen? Diesen und weiteren Fragen geht der Beitrag anhand textnaher Betrachtungen sowie konkreter Einbettung in schulische und universitäre Vermittlungskontexte (insbesondere der Lehrer*innenbildung) nach. Dabei wird ein Bogen zu Ansätzen der Intermedial itätsforschung (Schoenmakers et al., 2015) und der modernen Dramen - und Theaterdidaktik (Denk & Möbius, 2017) geschlagen.
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August 1, 2022