Dem Tod entronnen und trotzdem nicht in Freiheit: ein Ausstellungsprojekt mit Studierenden zum Schicksalbefreiter jüdischer Gefangener aus dem Lager Theresienstadt

Am 7. Februar 1945 erreichte ein Transport von 1’200 Jüdinnen und Juden, befreit aus dem KZ Theresienstadt, St. Gallen. Der Grossteil der Flüchtlinge wurde für rund eine Woche im Primarschulhaus Hadwig, in dem heute ein Teil der Pädagogischen Hochschule St. Gallen beheimatet ist, einquartiert. Ihre Lebensgeschichten, die Verhandlungen, welche zu ihrer Freilassung geführt haben und die Einordnung in die schweizerische Flüchtlingspolitik bildeten vom 9. Mai bis 25. September 2015 den Gegenstand einer Ausstellung im PHSG-Gebäude Hadwig. Diese war im Frühlingssemester 2015 durch 27 Studierende zusammen mit einem Ausstellungsexperten sowie den Geschichtsdozenten und Leitern der Fachstelle Demokratiebildung und Menschenrechte, Johannes Gunzenreiner und Thomas Metzger, erarbeitet worden. Die Studierenden befassten sich u.a. mit Archivrecherche, der Erarbeitung und Ausgestaltung der Ausstellung, der Befragung von Zeitzeugen sowie der Herstellung didaktischen Materials für die Sekundarstufe I. Das Projekt intendierte den Erwerb breitgefächerter Kompetenzen, gerade auch im Zusammenspiel von Fachwissenschaft und Fachdidaktik. Das Referat beleuchtet dieses Holocaust-Education-Projekt und reflektiert den Kompetenzerwerb der Studierenden sowie die Herausforderungen für das Dozierendenteam.